Wem ist es nicht auch schon passiert, irgendein Fehler, Messgerät gezückt und dann das: Die Werte können doch gar nicht stimmen. Ja dann hat man mal wieder Mist gemessen. Aber oft findet man schnell seinen Fehler.
Deswegen schadet es nie, ein zweites Messgerät zur Kontrolle zu haben. Und wäre es nicht noch Cool, es selbst zu bauen? Naja ein Messgerät selbst zu entwickeln ist schon etwas schwieriger, aber wir haben dafür einen Bausatz im Shop.
Hiermit kannst du also doch dein Messgerät selber zusammenbauen.
Hier in dem Blog erklären wir dir die einzelnen Schritte.
Bevor wir mit dem Bausatz beginnen, kontrollieren wir ob alles dabei ist:
Sehr hilfreich ist es die Widerstände vorher zu sortieren:
Dabei hilft dir diese Widerstandstandstabelle:
Ringfarbe | 1. Ring | 2. Ring | 3. Ring (Multiplikator) | 4. Ring (Toleranz) | |
sw | schwarz | 0 | 0 | - | - |
br | braun | 1 | 1 | × 10 | 1 % |
rt | rot | 2 | 2 | × 100 | 2 % |
or | orange | 3 | 3 | × 1000 | - |
ge | gelb | 4 | 4 | × 10000 | - |
gn | grün | 5 | 5 | × 100000 | 0,5 % |
bl | blau | 6 | 6 | × 1000000 | 0,25 % |
vi | violett | 7 | 7 | × 10000000 | 0,1 % |
gr | grau | 8 | 8 | - | - |
ws | weiß | 9 | 9 | - | - |
gd | gold | - | - | × 0,1 | 5 % |
sr | silber | - | - | × 0,01 | 10 % |
Besondere Beachtung muss auf die Toleranzringe gelegt werden!
1 | 0,99Ω ±0,5% | R10 | sw | ws | ws | sr | gn | |
1 | 9Ω ±0,5% | R8 | ws | sw | sw | sr | gn | |
1 | 90Ω ±0,5% | R28 | ws | sw | sw | gd | gn | |
1 | 100Ω ±0,5% | R29 | br | sw | sw | sw | gn | |
2 | 900Ω ±0,5% | R17, R20 | ws | sw | sw | sw | gn | |
1 | 9kΩ ±0,5% | R21 | ws | sw | sw | br | gn | |
1 | 90kΩ ±0,5% | R22 | ws | sw | sw | rt | gn | |
1 | 352kΩ ±0,5% | R23 | or | gn | rt | or | gn | |
1 | 548kΩ ±0,5% | R27 | gn | ge | gr | or | gn | |
1 | 36Ω ±1% | R9 | or | bl | sw | gd | br | |
1 | 360Ω ±1% | R11 | or | bl | sw | sw | br | |
1 | 1kΩ ±1% | R5 | br | sw | sw | br | br | |
3 | 10kΩ ±1% | R6, R16, R30 | br | sw | sw | rt | br | |
1 | 33kΩ ±1% | R7 | or | or | sw | rt | br | |
2 | 47kΩ ±5% | R25, R36 | ge | vi | sw | rt | gd | |
1 | 120kΩ ±5% | R1 | br | rt | sw | or | gd | |
9 | 220kΩ ±5% | R4, R12, R13, R14, R19, R18, R24, R33, R35 | rt | rt | sw | or | gd | |
2 | 470kΩ ±5% | R2, R31 | ge | vi | sw | or | gd | |
1 | 1MΩ ±5% | R3 | br | sw | sw | ge | gd | |
2 | 2MΩ ±5% | R15, R26 | rt | sw | sw | ge | gd | |
1 | 90Ω ±5% | R34 | ws | sw | sw | gd | gd |
Nachdem wir unsere Widerstände sortiert haben, beginnen wir mit dem Löten.
Wir beginnen mit den Widerständen R1, R36, R35, R33 oben rechts und mit R14, R13, R12, R24 links oben, weil diese noch liegend verlötet werden.
Alle restlichen Widerstände werden nach der obenstehenden Tabelle in die richtigen Positionen gelötet, aber nicht liegend, sondern stehend. So wie in dem Bild R3 zu sehen ist.
Dies wird mit allen weiteren Widerständen gemacht. Bis am Ende alle Widerstände verlötet wurden.
Nach den Widerständen, sortieren wir uns die restlichen Bauteile:
Beginnen wir mit den Kondensatoren:
Bezeichnung | Wert | Aufdruck |
C1 | 100pF | 101 |
C7 | 220pF | 221 |
C2, C4, C5, C6 | 100pF | 104J |
C3 | 220nF | 224J |
C8 | 1µF | 105 |
Nach den Kondensatoren montieren wir die Transistoren (Q1 = 9013, Q2 = 9015), die Diode (1N4007), den Thermistor (R32 = 4B DMZ) und das Potentiometer (VR1 = 200Ω)
Im nächsten Schritt löten wir den Sicherungshalter, den 9V Batterieclip (ohne angeschlossener Batterie) und den Piezzolautsprecher (BZ).
Es empfiehlt sich den Piezzolautsprecher mit Doppelseitigen Klebeband (oder ähnlichen) auf der Platine zu befestigen.
Nun können auch die 3 Messkontakte angelötet werden, diese lassen sich leicht positionieren, wenn direkt im Gehäuse gelötet wird. ABER ACHTUNG: Das Metall leitet sehr gut die Wärme ab, nicht zu lange löten, sonst schmilzt euch das Kunststoffgehäuse!!!
Zu guter letzt löten wir noch auf der Rückseite die 2 Schalter und die Buchsenleiste.
Nun haben wir die Lötarbeit abgeschlossen und es kann an das zusammenbauen gehen.
Zuerst nehmen wir uns das Gehäusevorderteil und legen das Display in das Fenster und darauf auf der unterseite, legen wir den leitenden Gummistreifen.
Rechts und Links neben dem runden Wahlschalter sind 2 Löcher, in diese kommen die 2 Federn, darauf die 2 Kugeln gelegt.
Anschließend legen wir den Wahlschalter entsprechend Vorsichtig auf die 2 Kugeln in den dafür vorgesehenen Ausschnitt und legen auch die 2 kleinen gelben Knöpfe in die Aussparungen unter dem Display.
Vorsichtig legen wir nun die Platine auf das Gehäuse und versuchen den Wahlschalter nicht zu verschieben und alle Löcher mittig zu treffen. Ist alles richtig positioniert, schrauben wir die Platine in das Gehäuse mit 6 Schrauben fest.
Dabei wir der Gummi auf das Display gepresst und der Wahlschalter an die Kugeln gedrückt.
Nun stellen wir das Messgerät auf Beispielsweise 20V ein, um eine Kalibrierung durchführen zu können. Wir schließen eine Batterie an das offene Messgerät an. Nun messen wir die Spannung einer weiteren Batterie (zum Beispiel 9V) mit einem anderen Messgerät. Diese Spannung merken wir uns und messen nun mit unserem neuen Messgerät. Sollte die Spannung nun abweichen, können wir diese mit dem Potentiometer auf der Rückseite solange einstellen, bis die Spannung identisch mit dem anderen Messgerät angezeigt wird.
Haben wir das Messgerät kalibriert, können wir die Batterie entfernen und das Gehäuse fertig zusammenbauen. Dazu den Batterieclip durch das Loch im Batteriefach fädeln und das Gehäuse zusammenschrauben.
Du hast nun dein eigenes Messgerät zusammengebaut. Wir wünschen dir Viel Spass und Erfolg bei deinen Projekten und das Messgerät wird sicher dein guter Begleiter werden.
1 comment
Welpenwärter
Leicht- bis mittelschwerer interessanter Bausatz für ein Überall-dabei-wenns-wegkommt-ist-auch-nicht-schlimm-Multimeter. Bestimmt fein für Leute, die wissen wollen, ob sie die Löterei noch/wieder/schon drauf haben…. :-D Für den Preis gibt es vergleichbare Messgeräte in jedem Baumarkt, aber hey: das hier ist selbst gebaut!